28. März 2023, Wohnen & Elektromobilität
Wärmepumpe im Altbau – jetzt Eignung prüfen mit Online-Check
Die Energiekrise hat Wärmepumpen stark in den Fokus gerückt. Und auch zum Erreichen der Klimaziele wird die Heiztechnologie in Zukunft entscheidend sein. Wir erklären Ihnen, welche Voraussetzungen im Altbau erfüllt sein müssen und wie Sie prüfen können, ob sich Ihr Haus für eine Wärmepumpe eignet.
Die Bundesregierung diskutiert derzeit darüber, ob neue Öl- und Gasheizungen bereits ab 2024 verboten werden sollen. Gleichzeitig sollen neue Heizanlagen dann mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien laufen. Hierbei spielt die Nutzung von Wärmepumpen eine wichtige Rolle. In Neubauten sind sie häufig bereits Standard – aber wie sieht es im Gebäudebestand aus?
Wärmepumpe im Altbau – lohnt sich das?
Tatsächlich lohnt sich eine Wärmepumpe in vielen Fällen auch im Altbau. Denn entscheidend für den effizienten Betrieb ist vor allem die Vorlauftemperatur. Demnach sollte das Haus auch bei einer maximalen Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius ausreichend warm werden. Das lässt sich oft schon mit geringen Dämmmaßnahmen und ausreichend großen Heizkörpern erreichen.
Heizkörper mit großen Oberflächen sind entscheidend, damit die niedrige Vorlauftemperatur und eine hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) erreicht wird. Im Neubau erledigt das häufig eine Fußbodenheizung. Im Altbau lässt sich diese aber meist nur schwer nachrüsten. Hier bieten sich Flächenheizungen wie Wand- und Deckenheizungen oder Niedertemperatur-Heizkörper als Alternative an.
Ob sich Ihr Haus für eine Wärmepumpe eignet, erfahren Sie ganz einfach mit dem kostenlosen WärmepumpenCheck der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.
Wärmepumpen in der Praxis
Häufig wird von einer Wärmepumpe in einem Altbau ohne ausreichend vorhandene Dämmung und passende Heizkörper abgeraten. Grund dafür ist der zu geringe Wirkungsgrad der Wärmepumpe, der den Stromverbrauch in die Höhe treibt. Altbauten sind allerdings sehr unterschiedlich.
Erfahrungen zeigen: Auch ohne Dämmung oder neue Heizkörper kann sich eine Wärmepumpe im Altbau lohnen. Voraussetzung dafür sind eine gute Abstimmung des Geräts auf das Haus sowie eine sehr niedrige Vorlauftemperatur.
Welche Wärmepumpe für den Altbau?
Grundsätzlich sind Sole- und Wasser-Wärmepumpen für Altbauten empfehlenswert, da ihr Wirkungsgrad höher ist. Luft-Wärmepumpen sind meist weniger geeignet, weil sie einen höheren Stromverbrauch haben. Aber auch sie können mittlerweile auf eine akzeptable Jahresarbeitszahl kommen, das zeigen Erfahrungen des Fraunhofer ISE-Instituts. Hinzu kommt, dass Wärmepumpen in den vergangenen Jahren immer effizienter geworden sind.
Am Ende sind die Bedingungen für den Einbau einer Wärmepumpe also immer individuell zu ermitteln. Entscheidend ist vor allem die optimale Abstimmung auf das Gebäude – entsprechend wichtig ist eine gute fachliche Beratung.
Förderung für Wärmepumpen
Wärmepumpen werden im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude vom Staat gefördert. Die Förderung beträgt zwischen 25 und 30 Prozent – abhängig von der Art bzw. der Effizienz der Wärmepumpe. Für den Tausch einer alten Öl- oder Gasheizung steigt der Fördersatz dank Austauschprämie sogar auf 40 Prozent.
Zusätzlich zur Bundesförderung können Gebäudebesitzende die Förderung aus dem Stuttgarter Wärmepumpenprogramm nutzen. Je nach Leistung der Wärmepumpe gibt es bis zu 5.000 Euro bzw. 20 Prozent erstattet. Außerdem gibt es Zuschüsse zur Erschließung der Wärmequelle sowie für den Einbau von Flächenheizungen.
BILDNACHWEIS: ADOBE STOCK/NAPA74