Individueller Sanierungsfahrplan – Sanieren nach Maß mit passender Förderung

Der individuelle Sanierungsfahrplan – kurz: iSFP – ist Teil einer Energieberatung. Dafür erstellt der/die Energieberater*in ein passendes Sanierungskonzept mit Vorschlägen, wie Sie Ihr Haus am besten modernisieren. Sie haben die Wahl zwischen einer Komplettsanierung und einer Schritt-für-Schritt-Sanierung.

Für den Fahrplan werden Gebäudezustand, Sanierungsschritte und Sanierungsziel in einer einheitlichen Visualisierung dargestellt. Durch die farbliche Gestaltung erhalten Sie einen anschaulichen Überblick über den energetischen Ausgangszustand Ihres Gebäudes sowie die einzelnen Maßnahmen und können die Sanierung so gezielt angehen.

Die Energieberatung samt individuellem Sanierungsfahrplan folgt immer einem konkreten Schema und ist in sieben Schritte unterteilt:

1. Beratungsgespräch inkl. Datenaufnahme: Beim ersten Gespräch vor Ort geht es darum, den energetischen Zustand des Gebäudes zu erfassen. Außerdem können hier erste Fragen geklärt werden.
2. Energetische Bewertung des Ist-Zustands: Hierbei wird der Zustand des gesamten Gebäudes sowie der einzelnen Gebäudekomponenten bewertet und in Farbklassen unterteilt. Das dient der Anschauung sowie der Sensibilisierung für das Thema. 
3. Entwicklung von Vorschlägen zur Sanierung: Anhand der ermittelten Daten und der persönlichen sowie finanziellen Gegebenheiten werden Sanierungsvorschläge erarbeitet. Dabei können auch mehrere Sanierungsfahrpläne gegenübergestellt werden. 
4. Abstimmung zu den Maßnahmen: Anschließend wird der Sanierungsfahrplan mit dem/der Eigentümer*in abgestimmt, sodass ein konkretes Ergebnis der Energieberatung vorliegt. 
5. Erstellung des Sanierungsfahrplans: Sind das Sanierungsziel sowie die erforderlichen Schritte abgestimmt, wird der iSFP im Detail ausgearbeitet. 
6. Übergabe des Sanierungsfahrplans: Der finale Sanierungsfahrplan wird ausgedruckt und übergeben. Sie erhalten zwei Dokumente: „Mein Sanierungsfahrplan“ sowie „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen“, beide Dokumente gehören zusammen.
7. Abschluss und Erläuterung des Fahrplans: Abschließend wird der individuelle Sanierungsfahrplan noch einmal im Detail erläutert, sodass alle Beteiligten im Bilde sind und sichergestellt ist, dass die beiden Dokumente keine Widersprüche enthalten. 

Für viele Maßnahmen im Sanierungsfahrplan können Sie Fördermittel beim BAFA beantragen. Werden Einzelmaßnahmen im Zuge eines individuellen Sanierungsfahrplans umgesetzt, gibt es im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in vielen Fällen zusätzlich noch einen iSFP-Bonus in Höhe von 5 Prozent.

Voraussetzung dafür ist, dass die Maßnahmen im iSFP empfohlen sind und innerhalb von 15 Jahren umgesetzt werden. Außerdem muss der iSFP-Bonus – ebenso wie alle anderen Förderungen – immer vor Beginn der Maßnahme beantragt werden und es muss ein/e Energie-Effizient-Expert*in eingebunden sein.

• Maßnahmen an der Gebäudehülle (Dämmung, Fenster und Türen, Hitzeschutz)
• Einbau von Anlagentechnik (Lüftungsanlagen, Smart Meter)
• Heizungsoptimierung (z. B. hydraulischer Abgleich, Pumpentausch)

Ausnahmen: Keinen iSFP-Bonus gibt es für den Heizungstausch. Außerdem gilt der Bonus seit August 2022 nur noch für Schritt-für-Schritt-Sanierungen (nicht Komplettsanierungen). 

Stuttgarter Sanierer*innen können daneben von weiteren Zuschüssen profitieren: Die kommunalen Förderprogramme der Stadt Stuttgart knüpfen optimal an die Einzelmaßnahmen aus dem individuellen Sanierungsfahrplan an und sind außerdem mit den Fördermitteln des BAFA kombinierbar. Hierzu zählen:

• das Energiesparprogramm
• das Heizungsaustauschprogramm
• das Wärmepumpenprogramm

BILDNACHWEIS: ADOBE STOCK/MHP