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30. APRIL 2025, WOHNEN

Clever gärtnern: Wie Naturgärten die Lebensqualität steigern

Naturgärten sind echte Multitalente und werden immer beliebter. Denn sie machen das Klima ein Stück besser und schaffen neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Erfahren Sie, warum sich ein Naturgarten lohnt, wie Sie ihn anlegen und was hineingehört.

Das Klima verändert sich. Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregen nehmen zu. Gerade in Städten macht sich das bemerkbar. Denn versiegelte Flächen heizen sich stark auf und lassen Regenwasser nicht versickern. Die Folge: Hitzeinseln im Sommer, Überflutungen bei Starkregen. Wer auf einen Naturgarten setzt, schafft sich nicht nur eine grüne Oase und steigert die Lebensqualität im eigenen Zuhause, sondern ist auch besser für den Klimawandel gerüstet.

Was ist ein Naturgarten?

Naturgärten – oder auch Ökogärten oder wilde Gärten genannt – orientieren sich an den natürlichen Gegebenheiten vor Ort. Statt exotischer Zierpflanzen setzt man hier auf heimische Arten und Wildblumen. Ein Naturgarten braucht weniger Pflege, bietet aber mehr Lebensraum für Insekten, Vögel und Co. Er ist damit ein echter Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt – gerade in Zeiten, in denen viele Tiere und Pflanzen unter den Klimaveränderungen und Flächenversiegelung leiden. 

Ein Naturgarten leistet noch mehr: Er nimmt Wasser besser auf und entlastet damit die Kanalisation. Außerdem kühlt er mit seiner Pflanzenfülle die Luft und verbessert so das Mikroklima rund ums Haus. Wenn Sie Ihren Garten naturnah gestalten und versiegelte Flächen auflockern, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. 

Die wichtigsten Merkmale eines Naturgartens: 
  • Möglichst wenig versiegelte Flächen
  • Große Pflanzenvielfalt mit heimischen Pflanzen, die sich stetig verändern darf
  • Fließende Grenzen zwischen den verschiedenen Bereichen wie Rasen, Blumenbeet und Weg
  • Platz für Tiere: etwa durch Nisthilfen, Insektenhotels, Steinmauern, Totholzhaufen, Wasserstellen etc.

Tipps für die ökologische Gartenpflege

Nicht nur der Garten selbst sollte an die Gegebenheiten des Klimawandels angepasst sein. Auch mit der richtigen Pflege können Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer etwas für Umwelt und Klima tun. Dazu zählt in erster Linie, sparsam mit Ressourcen umzugehen und nicht unnötig viel CO2 zu produzieren: 

  • Wasser sparen: Im Garten gibt es viele Möglichkeiten, Wasser einzusparen. Sorgen Sie auf jeden Fall für ausreichend Regentonnen. Tropf- oder Perlschläuche verbrauchen im Vergleich zum Rasensprenger bis zu 50 Prozent weniger Wasser. Kleine Mulden, Feuchtbiotope oder Mini-Teiche helfen ebenfalls beim Auffangen von Regenwasser.
  • Torf vermeiden: Bei der Gartenerde sollten Sie auf Produkte ohne Torf setzen. Denn Torf wird aus Mooren gewonnen, die wichtige CO2-Speicher sind. Mit torffreier Erde helfen Sie, Kohlendioxid zu binden und die Lebensräume bedrohter Arten zu erhalten.
  • Düngemittel: Verzichten Sie auf den Einsatz von synthetischen Düngern, da die Herstellung viel Energie benötigt, CO2 freisetzt und die Böden belastet.
  • Gartengeräte: Rasenmäher, Laubbläser und Co können nicht nur laut sein, sondern auch Luft und Klima belasten, wenn sie mit Benzin betrieben werden. Akku- oder Handmäher sowie Rechen sind hier die bessere Wahl.
  • Gartenreste: Laub oder Holzreste sollten nicht verbrannt werden, denn dabei wird CO2 freigesetzt. Besser ist es, Gartenüberreste einfach verrotten zu lassen. So haben auch Insekten und andere Tiere etwas davon.

Warum sind versiegelte Flächen so problematisch?

Versiegelte Flächen sind ein großes Problem bei der Anpassung an den Klimawandel. Denn alles, was betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt ist, kann einerseits kein Wasser speichern und heizt sich andererseits stärker auf. Da Starkregen und Hitze als Folgen des Klimawandels aber weiter zunehmen, wollen immer mehr Städte, Kommunen und Bundesländer etwas gegen Versiegelung tun. So ist es auch in Baden-Württemberg nicht mehr erlaubt, große Gartenflächen mit Steinen, Kies, Geröll oder Splitt zu bedecken.

Die gute Nachricht: In der Regel können versiegelte Flächen einfach wieder entsiegelt werden. Mit Rasen, Kies, Holzschnitzel oder Mulch wird die Fläche wieder wasserdurchlässig. Für Flächen wie Auffahrten oder Gehwege gibt es Möglichkeiten der Befestigung, die trotzdem Wasser durchlassen, wie etwa Schotterrasen, Rasengittersteine oder Pflaster mit offenen Fugen.

Stuttgarter Förderung für Naturgärten und Flächenentsiegelung

Mit dem Förderprogramm „Stuttgarter Grünprogramm“ unterstützt die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger dabei, naturnahe Gärten und Flächen anzulegen. Neben dem Anlegen artenreicher Blühflächen und Wiesen wird auch das Entsiegeln von Stellplätzen, Hinterhöfen und Eingangsbereichen gefördert. 

Mehr Informationen gibt es unter:
https://www.stuttgart.de/leben/stadtentwicklung/stadtplanung/stadterneuerung/foerderprogramme-urbanes-gruen.php

Bildcredit: Unsplash | Erda Estremera

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