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14. September 2022, Fokusthema "Wohnen"

Wärmepumpe: Heizen mit Energie von nebenan

Wärmepumpen sorgen mit wenig Strom und Umweltwärme für viel klimafreundliche Energie. Mit einer Kilowattstunde Strom lassen sich drei bis fünf Kilowattstunden Energie gewinnen – zum Heizen und auch zum Kühlen.

Wie in einem Kühlschrank wird in einer Wärmepumpe ein Kältemittel genutzt – nur umgekehrt. Das flüssige Kältemittel verdampft bei sehr niedrigen Temperaturen. Dafür genügt etwas Wärme aus der Umwelt. Mit einem Kompressor wird der Dampf verdichtet. Beim Verflüssigen entsteht dann viel Wärme – und der Prozess beginnt von vorn.

Für die nötige Umweltwärme kommen unterschiedliche Quelle infrage:

  1. Luft,
  2. Erdboden oder
  3. Grundwasser.

Abhängig ist die Auswahl der Quelle vor allem vom Standort des Gebäudes. Denn an manchen Standorten sind nicht alle Quellen nutzbar. Zum Beispiel kann es an ausreichend Abstand zum Nachbar-Grundstück mangeln, an einer ausreichend großen Fläche oder dem geeigneten Untergrund für Bohrungen.

Welche Wärmepumpen gibt es?

Die Wärmepumpen unterscheiden sich nicht nur nach der Art der Wärmequelle. Auch bei den Kosten und der Effizienz gibt es größere Unterschiede, die für die Auswahl entscheidend sein können.

  • Luftwärmepumpe: Eine solche Wärmepumpe haben viele sicherlich schon einmal gesehen. Denn häufig steht ein Bauteil mit Ventilator außerhalb des Gebäudes, um die Luft aus der Umgebung als Wärmequelle anzuzapfen. Die Kosten für die Installation sind im Vergleich am niedrigsten. Dafür sind die laufenden Kosten höher und es entsteht mehr Lärm im Betrieb.
  • Erdwärmepumpe: Bei dieser Wärmepumpe wird eine frostgeschützte Flüssigkeit (Sole) genutzt, um dem Boden Wärme zu entziehen – entweder mit Hilfe von Kollektoren (Fläche) oder Sonden (Bohrung). Die Installation ist etwas teurer, dafür sind die laufenden Kosten niedriger.
  • Grundwasserwärmepumpe: Für diese Art von Wärmepumpe werden zwei Brunnen gebohrt: ein Förderbrunnen zum Gewinnen und ein Schluckbrunnen zum Zurückleiten des Wassers. Die Installation ist meist am teuersten, aber die laufenden Kosten am niedrigsten.

Einige Wärmepumpen lassen sich nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kühlen nutzen. Und mit Ökostrom lässt sich die Wärmepumpe klimaneutral betreiben – zum Beispiel mit Strom aus Photovoltaik vom eigenen Dach.

Luftwärmepumpe Erdwärmepumpe Grundwasserwärmepumpe
Kosten für durchschnittliches Einfamilienhaus
12.000 bis 14.000 Euro
14.000 bis 17.000 Euro
13.000 bis 19.000 Euro
Jahresarbeitszahl: je höher, desto weniger laufende Kosten
ca. 3
ca. 4
bis zu 5
Platzbedarf
ggf. Abstand nötig wegen Lärm-Emissionen
ca. 300 m2 Fläche oder 150 m tiefe Bohrung
zwei Brunnen mit bis zu 50 m Tiefe

Sind Wärmepumpen auch etwas für Altbauten?

Im Neubau sind Wärmepumpen bereits die am häufigsten verbaute Heizung. Im Altbau dagegen gibt es noch vergleichsweise wenig Wärmepumpen. Gründe dafür sind vor allem die Unterschiede bei Heizflächen und Wärmebedarf. Je größer die Heizflächen und je niedriger der Wärmebedarf eines Gebäudes, desto besser ist eine Wärmepumpe geeignet.

  • Bei großen Heizflächen (zum Beispiel mit Fußbodenheizung oder größeren Heizkörpern) genügt eine niedrige Vorlauftemperatur der Heizung. Die lässt sich mit einer Wärmepumpe kostengünstig erreichen. Bei höheren Vorlauftemperaturen wird dagegen deutlich mehr Strom verbraucht.
  • Ganz ähnlich sieht die Rechnung für den Wärmebedarf des gesamten Gebäudes aus. Deswegen sollte vor dem Einbau einer Wärmepumpe die Gebäudehülle optimiert werden, etwa mit einer Dämmung oder neuen Fenstern. Auch das Senken des Warmwasserverbrauchs kann helfen.

Welche Wärmepumpen (und andere Maßnahmen) für einen Altbau infrage kommen, sollte ein/e unabhängige/r Energieberater*in prüfen – am besten jemand mit viel Wärmepumpen-Erfahrung.

Welche Förderung gibt es für Wärmepumpen?

Wärmepumpen werden vom Bund mit 35 Prozent Zuschuss gefördert. Wird dadurch eine Ölheizung ersetzt steigt die Förderung auf 45 Prozent. Wer zusätzlich einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lässt (bei der Energieberatung), bekommt sogar 50 Prozent. So verringern sich die Mehrkosten im Vergleich zu einer fossilen Heizung deutlich.

Jetzt Förderungen für Wärmepumpen bei der Stadt Stuttgart sichern

Mit dem  Stuttgarter Wärmepumpenprogramm  fördert die Landeshauptstadt Stuttgart den Einbau von Wärmepumpen mit bis zu 20% der Bruttoinvestitionskosten. Die Höhe der Förderung ist abhängig von der Nennleistung der anzuschaffenden Wärmepumpe. Je höher die Leistung, desto höher der pauschale Zuschuss. Zudem ist das Wärmepumpenprogramm mit den Förderprogrammen des Bundes kombinierbar.

Jetzt hier informieren und Fördergelder beantragen.

Bildnachweis: Welcomia, GettyImages

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