
26. Juni 2025, Mobilität
Stuttgarter Mobilität im Wandel
Umweltfreundliche Verkehrsmittel gewinnen in Stuttgart hinzu. Gleichzeitig steigt der Autoverkehr bei Freizeitaktivitäten. Auch die Fahrzeugneuzulassungen sind im Wandel: Inzwischen sind in Stuttgart mehr neue Elektrofahrzeuge als Benziner beziehungsweise Diesel neu zugelassen.
Anteil des Umweltverbunds ist gestiegen
Aktuelle Auswertungen zum Mobilitätsverhalten zeigen Verschiebungen beim Verkehr in der Landeshauptstadt Stuttgart. Dies geht aus der Erhebung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) hervor, eine regelmäßig durchgeführte bundesweite Befragung zum Verkehrsverhalten. Das Amt für Stadtplanung und Wohnen hat die Ergebnisse am 13. Mai 2025 im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik der Stadt Stuttgart vorgestellt.
Der Anteil des Umweltverbunds – also von Rad-, Fuß- und öffentlichem Verkehr – ist demnach von 60 Prozent auf 64 Prozent gestiegen. Der Radverkehr verzeichnete einen geringen Zuwachs von acht Prozent auf neun Prozent, auch der Fußverkehrsanteil nahm weiter zu. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Zahl der Wege pro Person und die tägliche Zeit unterwegs gesunken.
Ergebnisse der Erhebung „Mobilität in Deutschland“ für die Stadt Stuttgart
„Diese Ergebnisse zeigen: Der Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität in Stuttgart geht weiter - und das nicht nur in der Theorie, sondern im Alltag vieler Menschen“, betonte Stephan Oehler, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung und Stadtgestaltung im Amt für Stadtplanung und Wohnen. „Die Nutzung von Autos differenziert sich stärker aus“, unterstrich Oehler.
Auffällig ist unter anderem die Zunahme der Pkw-Nutzung in Freizeitkontexten – vor allem in den äußeren Stadtbezirken und in Richtung Naherholungsräume rund um die Innenstadtbezirke. Dabei wird das Auto stärker für Ausflüge und private Erledigungen genutzt. Im Gegenzug ist der Anteil von Kraftfahrzeugen im Berufsverkehr rückläufig, insbesondere auf den Pendelstrecken in Richtung Innenstadt.
Weitere Kernergebnisse im Überblick:
- An der Gemarkungsgrenze verharrt das Verkehrsaufkommen auf dem Niveau, das infolge der Pandemie gesunken war.
- Am Kesselrand hat die Gesamtverkehrsmenge nach dem pandemiebedingten Rückgang wieder zugenommen, liegt allerdings nicht auf dem Niveau von 2019.
- Die Zahl der Personen, die in einem Auto unterwegs sind (Pkw-Besetzungsgrad), ist etwas gestiegen.
- Der Schwerverkehr hat etwas abgenommen, insbesondere an der Markungsgrenze.
- Die Zahl der täglichen Wege pro Person und die mittlere Zeit, in der sie unterwegs sind, sind gesunken – ein möglicher Hinweis auf veränderte Alltagsrhythmen.
Vertiefende Analysen in Vorbereitung
Neben der Erhebung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) stammen die Ergebnisse aus der sogenannten Markungsgrenz- und Kesselrandzählung. Die Datengrundlage der MiD wurde somit durch eine erweiterte Stichprobe verbessert, sodass kleinräumigere Auswertungen im Raum Stuttgart möglich wurden. Weitere vertiefende Analysen, etwa zum Carsharing, Kfz-Bestand und Fahrradbesitz, sind in Vorbereitung.
Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für die Mobilitätsplanung der Stadt Stuttgart und sind Grundlage für die bedarfsgerechte Gestaltung von Mobilitätsangeboten für alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter.
Der Wandel zeigt sich nicht nur im täglichen Mobilitätsverhalten, sondern auch bei den Fahrzeugneuzulassungen
Wie aktuelle Zahlen des Statistischen Amts belegen, haben Elektro-, Plug-In und Hybridfahrzeuge einen weiter wachsenden Anteil an den Neuzulassungen im ersten Quartal 2025. Immer mehr Stuttgarterinnen und Stuttgarter setzen beim Autokauf auf alternative Antriebe.
So sind erstmals mehr vollelektrische Pkw neu zugelassen worden als Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotor. Die durch aktuelle statistische Daten belegte Entwicklung unterstreicht den Wandel in der städtischen Mobilität.
Bis zum 31. Mai entfällt mit 20,9 Prozent erstmals der größte Anteil der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit nur einer Antriebsart auf batterieelektrische Pkw (BEV) – und übertrifft damit sowohl Diesel (14,4 Prozent) als auch Benziner (20,8 Prozent). Insgesamt wurden seit Jahresbeginn 3.534 vollelektrische Pkw neu zugelassen, ergänzt durch 2.998 Plug-in-Hybride, 4.396 Hybride, 2.428 Diesel- sowie 3.506 Benzinfahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben die vollelektrischen Fahrzeuge damit erstmals die Führung vor reinen Benzinern und Dieselfahrzeugen übernommen. Insgesamt entfallen auf alternative Antriebe (BEV, Plug-in-Hybrid und Hybrid) 64,7 Prozent aller Neuzulassungen in Stuttgart.
Pkw-Neuzulassungen bis Ende Mai 2025 in Stuttgart
Wie aktuelle Zahlen des Statistischen Amts belegen, haben Elektro-, Plug-In und Hybridfahrzeuge einen weiter wachsenden Anteil an den Neuzulassungen im ersten Quartal 2025. Immer mehr Stuttgarterinnen und Stuttgarter setzen beim Autokauf auf alternative Antriebe.
So sind erstmals mehr vollelektrische Pkw neu zugelassen worden als Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotor. Die durch aktuelle statistische Daten belegte Entwicklung unterstreicht den Wandel in der städtischen Mobilität.
Bis zum 31. Mai entfällt mit 20,9 Prozent erstmals der größte Anteil der Neuzulassungen auf batterieelektrische Pkw (BEV) – und übertrifft damit sowohl Diesel (14,4 Prozent) als auch Benziner (20,8 Prozent). Insgesamt wurden seit Jahresbeginn 3.534 vollelektrische Pkw neu zugelassen, ergänzt durch 2.998 Plug-in-Hybride, 4.396 Hybride, 2.428 Diesel- sowie 3.506 Benzinfahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben die vollelektrischen Fahrzeuge damit erstmals die Führung übernommen. Insgesamt entfallen auf alternative Antriebe (BEV, Plug-in-Hybrid und Hybrid) 64,7 Prozent aller Neuzulassungen in Stuttgart.
„Der Markt hat eine entscheidende Schwelle überschritten: Elektroautos sind keine Nische mehr, sondern der neue Standard“, betont Martin Körner, Leiter des Grundsatzreferates für Klimaschutz, Mobilität und Wohnen. „Der Trend zeigt deutlich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend auf nachhaltige Mobilität setzen.“ Wesentliche Treiber sind dabei nicht nur die wachsende Zahl preislich wettbewerbsfähiger Modelle, sondern auch die stetig verbesserte öffentliche Ladeinfrastruktur.
Während Dieselmodelle bereits in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren haben, war der Benzinmotor bislang der meistverkaufte Antrieb. Nun bestätigt sich der fortgesetzte Trend zur Elektrifizierung der Fahrzeugflotte.
Ladeinfrastruktur wird laufend ausgebaut
Die Landeshauptstadt Stuttgart unterstützt diese Entwicklung mit einem umfassenden Maßnahmenpaket: Neben einer städtischen Förderung für private Ladeinfrastruktur wird die öffentliche Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut. In den kommenden Jahren sollen weitere 500 Ladesäulen am Straßenrand entstehen. Zusätzlich bietet Stuttgart Privatpersonen und Unternehmen eine kostenlose Erstberatung an. Taxiunternehmen profitieren von exklusiven Ladekarten für taxi-eigene Ladepunkte und einem stark vergünstigten Stromtarif für E-Taxis.
Die Förderung der Elektromobilität ist ein zentraler Baustein im Stuttgarter Klima-Fahrplan, der bis 2035 Klimaneutralität anstrebt. Da der Verkehrssektor rund 14 Prozent der städtischen Treibhausgasemissionen verursacht, spielt die Elektrifizierung des Verkehrs eine Schlüsselrolle für den Klimaschutz.
Vertiefende Informationen „Mobilität in Deutschland“
Die Erhebung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) ist eine regelmäßig durchgeführte bundesweite Befragung zum Verkehrsverhalten. Dabei geben Haushalte an, welche Wege sie an einem bestimmten Tag zurückgelegt haben und welche Verkehrsmittel sie dabei nutzen. Ergänzend werden u. a. Daten zu Haushaltsgröße, Fahrzeugbesitz und sozioökonomischem Hintergrund erfasst. Mehr Informationen gibt es unter https://www.mobilitaet-in-deutschland.de/
BILDNACHWEIS: THOMAS WAGNER, BELLS MAYER, CHRISTIAN LUE, MARCEL STRAUSS (v.l.n.r.)