Der Architekt Chen Kuen Lee ist bekannt für seine Gestaltungskonzepte, die eine nahtlose Integration in die umgebende Landschaft anstreben und durch markante Winkel und Kanten geprägt sind. Diese Rahmenbedingungen stellten bei der Sanierung eine Herausforderung dar, die von den beteiligten Handwerksbetrieben mit Raffinesse und Geschick bewältigt wurde. So durfte beispielsweise der neue Aufbau der Fußbodenheizung nur 5,5 cm betragen, was im Vergleich zum Durchschnitt sehr niedrig ist.
Um dem gestalterischen Erbe von Lee gerecht zu werden, galt ein besonderes Augenmerk dem Erhalt des Treppenhauses sowie der charakteristischen Fensteranordnung.
Um den KfW 55 Effizienzhaus-Standard zu erreichen, wurden verschiedene aufeinander abgestimmte Maßnahmen umgesetzt. Die Gebäudehülle erhielt eine hochwirksame Dämmung von 16 cm, die in Kombination mit dem Austausch aller Fenster durch eine neue Dreifachverglasung zu erheblichen Energieeinsparungen führte. Eine Besonderheit ist dabei, dass auf eine separate Wohnraumbelüftung verzichtet wurde, was regelmäßiges und bewusstes manuelles Lüften erforderlich macht.
Das Herzstück der technischen Anlage bildet eine Wärmepumpe mit neuestem Kältemittel. Diese ist nicht nur besonders effizient, sondern hat auch einen niedrigen Schalldruckpegel und ist somit besonders leise – ein Plus für die Nachbarschaft. Mit nur 0,5 Quadratmetern benötigter Aufstellfläche im Außenbereich fügt sich die Wärmepumpe harmonisch in das Gesamtbild ein. Um zusätzliche Energieeinsparungen zu erzielen, wurde der Keller vom Wirkungsbereich der Wärmepumpe ausgenommen und der Fußboden im Erdgeschoss entsprechend gedämmt.
Wärmepumpe mit neuestem Kältemittel
Die Wärmepumpe arbeitet in Verbindung mit einer PV-Anlage mit einer Leistung von 8 kWP. Obwohl die Ausrichtung der PV-Anlage nach Osten ist, kann dank des effizienten Gesamtsystems über das Jahr hinweg eine Stromeinsparung erzielt werden. In Kombination mit dem Wegfall der Gasheizung führt dies zu erheblichen Einsparungen bei den Energie- und Heizkosten im Vergleich zum Zustand des unsanierten Gebäudes.
Die Verkabelung zur PV-Anlage und den Steuerungen im Haus wurde geschickt am innenliegenden Schornstein entlang geführt, der somit als nützliche Art „Kabelkanal“ genutzt wird. Dies ist eine häufige Vorgehensweise bei Altbauten, sofern der Schornstein nicht aufgrund baulicher Veränderungen weichen muss. Das System ermöglicht einen jederzeitigen Einblick in Effizienz und Verlauf sowie eine einfache Steuerung über eine App.
Energiezentrale und Screenshot Energiebilanzsystem aus der APP
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