Gefördertes Projekt
Smart Mobility Hub
Ziel ist es, mit dem Smart Mobility Hub ein Gebäude zu entwickeln, das über ein „normales“ Parkhaus hinausgeht und sich, im Hinblick auf den zurzeit vor sich gehenden Infrastrukturwandel, durch flexible Flächen charakterisiert, die herkömmliches Parken mit innovativen Themen der Fortbewegung und Logistik verbinden.
Mit dem Smart Mobility Hub soll im Herzen von Stuttgart ein innovatives, gemischt genutztes Gebäude entstehen, das unter anderem nachhaltige Mobilität, City-Logistik und Sharing-Konzepte beinhaltet. Zukunft und Realität sowie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sollen durch das neue Gebäude in Einklang gebracht werden.
Neben den technischen und funktionalen Anforderungen steht auch die Nachnutzungsfähigkeit des Gebäudes im Fokus. Der Baukörper ist dabei in drei Teile gegliedert: Die offen und möglichst transparent gestaltete Mobilitätsmarkthalle sorgt mit einer Geschosshöhe von über 5m für eine belebte, öffentlichkeitswirksame Fläche im Erdgeschoss. Darüber befinden sich zwei aufgehende Baukörper B und C, wobei der Baukörper B Parkflächen beinhaltet, deren Großteil im Vollausbau elektrifiziert werden soll; Die Nutzungskonzeptideen des Baukörpers C reichen von Makers Spaces, über shared offices bis hin zu Ateliers und Handwerksflächen. Baukörper B soll rückbaubar sein, um auf sich ändernde Ansprüche in Bezug auf Mobilität flexibel reagieren zu können. Das Projekt unterstützt dabei die Ziele der Landeshauptstadt Stuttgart, den Verkehr aus der Innenstadt heraus auf den Rande des City-Rings zu verlagern und allgemein zu reduzieren. Die Intermodalität steht hierbei im Fokus.
Neben diversen Mobilitätsthemen wird auch das Thema Nachhaltigkeit fokussiert. Angestrebt wird eine flexible Holzbauweise, welche zur Bindung von CO2 beiträgt. Darüber hinaus entsteht eine beinahe 1000 m2 große Außenfläche zwischen den Baukörpern B und C, welche die Biodiversität inmitten der Stadt unterstützen soll. Neben Dach- und Fassadenbegrünung wird eine große Fläche mit Photovoltaik belegt. Ein ganzheitliches Energiekonzept soll einen intelligenten Betrieb gewährleisten; so werden beispielweise die Elektrotankstellen durch die hauseigene PV-Anlage gespeist.
Der Smart Mobility Hub wird somit zum neuen Drehkreuz der Mobilität im Zentrum der Stadt Stuttgart, der das Umsteigen auf Fahrrad/E-Bike/Scooter, den PKW und den ÖPNV ermöglicht und als Anlaufstelle für sämtliche Logistik-Dienstleistungen genutzt werden kann. Als Wegweiser für die Zukunft werden außerdem Konzepte zur vertikalen Mobilität berücksichtigt. Städtebauliches Ziel des Projekts ist es, den Raum zwischen Bohnenviertel und Innenstadt neu zu dimensionieren. Daher wird im Hinblick auf die angestrebte Umgestaltung der B14 eine moderate Verlagerung der neuen Raumkante in Richtung Hauptstätter Straße durch eine Auskragung erzielt.
Zusätzlich entstehende Flächen schaffen Raum für die Herausarbeitung städtebaulicher und gestalterischer Qualitäten und Nutzungsanordnungen. Die Anordnung der Baukörper sowie die offen gestaltete Erdgeschosszone sollen eine neue Durchlässigkeit schaffen, die eine zukünftige Vernetzung der bestehenden Stadtquartiere, auch über die B14 hinweg, ermöglicht. Zusammenfassend ist es das Ziel des Projektes „Smart Mobility Hub“ in Anlehnung an die IBA-Richtlinien als mutiges, modellhaftes und zukunftsweisendes Vorhaben den Stadtraum hier deutlich verbessern.
Grüne Oase mitten in der Stadt
Ein rund 1.000m2 großer und intensiv begrünter Dachgarten sorgt für Naturfeeling mitten in der Stadt – und zwar für alle! Denn der Dachgarten ist nicht nur für die Mieter:innen des Gebäudes, sondern auch für Besucher:innen zugänglich. Vertikal und horizontal wachsende Rankgerüste spenden im Sommer Schatten, wenn man sich auf den Sitz- oder Liegeflächen ausruht, auf dem Spielplatz tobt oder sich mit einem kühlen Getränk erfrischt. Mit differenzierten, standortgerechten und klimafitten Gehölz- und Staudenpflanzungen soll ein besonderes Grünraumerlebnis über das gesamte Jahr hinweg gewährleistet werden.
Flexible Holzbauweise
Die beiden aufgehenden Baukörper sollen in einer flexiblen Holzbauweise erfolgen, welche zur Bindung von CO2 beiträgt. Hierbei soll als Besonderheit die Möglichkeit geschaffen werden, den Parkwürfel möglichst einfach rückbauen zu können. Damit soll sich der Smart Mobility Hub an eine sich verändernde Verkehrssituation anpassen können. Um das Parkhaus möglichst sortenrein rückbauen zu können, wird diesem Aspekt im tragwerkstechnischen Entwurf besondere Beachtung geschenkt. Der flächig auf einer Trennlage aufgebrachte Gussasphalt bzw. das Beschichtungssystem kann mit einfachen Mitteln abgetragen werden.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Das Gebäude wird mit dem Ziel einer bilanziellen Klimaneutralität im Betrieb errichtet und weist aufgrund des Erhalts großer Bestandsflächen mit seiner Bauweise in Holz und der möglichen Zirkularität der verwendeten Materialien einen geringen ökologischen Fußabdruck auf. Die intensive Begrünung der Dächer, Fassaden und Terrassen trägt zu einer Reduzierung des Wärmeinseleffektes in der Innenstadt bei, unterstützt das Niederschlagswassermanagement am Standort und leistet so einen Beitrag zur Klimaanpassung.