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18. Dezember 2024, Energie & Wohnen

Neue Emissionsgrenzwerte – was Haushalte mit Kaminofen jetzt wissen müssen

Gemütlich und warm: Besonders in der kalten Jahreszeit sind Kaminöfen beliebt. Am 31. Dezember endet allerdings eine Frist für ältere Modelle. Besitzer*innen von Kaminöfen sollten daher genau schauen, ob sie diesen noch nutzen dürfen. Wer betroffen ist, hat verschiedene Möglichkeiten.

Mehr als 11 Millionen sogenannte Kleinfeuerungsanlagen, zu denen Kaminöfen und Kachelöfen gehören, werden laut Umweltbundesamt in Deutschland betrieben. Zwar ist Holz ein gern genutzter erneuerbarer Energieträger – allerdings gehören Kamine und Kaminöfen auch zu den Haupt-Feinstaubquellen: 17 Prozent der Feinstaubbelastung wird durch Kaminöfen und andere Festbrennstoffheizungen verursacht.

Zum Schutz von Lebewesen und Umwelt ist ihr Betrieb daher streng geregelt. Private Kaminöfen müssen die Vorgaben der Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) einhalten. Für ältere Kamine und Öfen endet jetzt eine Übergangsfrist.

Neue Grenzwerte für Kaminöfen ab 2025

Kamine, Kaminöfen und Öfen, die zwischen Januar 1995 und dem 21. März 2010 installiert wurden, müssen nach dem 31. Dezember 2024 die vorgegebenen Feinstaub- und Kohlenmonoxidwerte einhalten: Maximal 0,15 Gramm je Kubikmeter Staub und 4 Gramm Kohlenmonoxid je Kubikmeter sind vorgeschrieben. Werden diese überschritten, darf der Ofen nicht mehr genutzt werden.

  • Angaben zur Anlage sowie zu den Emissionswerten finden Sie in der Regel im Feuerstättenbescheid.

  • Alternativ können Sie in der Datenbank des Industrieverbands Haus-, Heiz- und Küchentechnik nach dem Hersteller und Modell schauen.

Ausgenommen von der Verordnung sind lediglich historische Feuerstellen, die vor 1950 gebaut wurden, offene Kamine (sogenannte Grundöfen) sowie Öfen, die die einzige Heizung im Haus sind. Den Nachweis darüber, dass der Kamin oder Kaminofen die Werte nicht überschreitet, müssen Sie bei der Bezirksschornsteinfegerin bzw. beim  Bezirksschornsteinfeger erbringen. Geschieht das nicht und wird der Kamin unerlaubt weitergenutzt, kann es teuer werden: Bis zu 50.000 Euro Bußgeld sind laut Umweltbundesamt möglich.

Betroffene Anlagen nachrüsten oder stilllegen

Ist der eigene Kaminofen betroffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sie können ihn entweder austauschen, nachrüsten oder aber stilllegen. Zum Nachrüsten gibt es sogenannte Staubabscheider. Diese wandeln Abgase um bzw. scheiden kleinste Teilchen aus dem Rauch ab – etwa durch elektrostatische Kräfte. Es gibt aktive sowie passive Staubabscheider.

Die Kosten für die Nachrüstung variieren: Ein passiver Filter kostet etwa 300 Euro, während aktive Systeme bis zu 1.000 Euro kosten können. Ob das Nachrüsten möglich ist und ob es sich lohnt, kann eine Fachkraft einschätzen. Auch beim Einbau sollte ein Fachbetrieb zu Rate gezogen werden, die Schornsteinfegende Person muss die Anlage nach dem Umbau erneut prüfen.

Denken Sie auf jeden Fall darüber nach, ob Sie Ihren Kamin stilllegen können. Auch wenn Holz als nachhaltig gilt, ist es als Rohstoffquelle mittlerweile bedroht. Zudem ist das Heizen mit Kaminöfen nicht energieeffizient: Etwa 40 Prozent der eingesetzten Endenergie wird verschwendet, wie eine Studie von co2online und der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung ergab. Gebäude mit einem Kaminofen haben demnach einen 16 Prozent höheren Gesamt-Energieverbrauch als Gebäude ohne Kaminofen.

Tipps zum richtigen Heizen mit dem Kaminofen

Unabhängig von den gesetzlichen Vorgaben trägt auch das richtige Heizverhalten dazu bei, dass Kaminöfen effizient heizen und die Emissionen niedrig bleiben:

  • Geeignetes Brennholz verwenden: Nutzen Sie trockenes, naturbelassenes Holz aus nachhaltigem Abbau. Feuchtes Holz führt zu höherer Rauch- und Schadstoffentwicklung.

  • Richtiges Anzünden: Verwenden Sie Anzünderblöcke oder -hölzchen statt Papier. Das Anzünden von oben hat sich als besonders effektiv erwiesen, da es eine sauberere Verbrennung ermöglicht.

  • Luftzufuhr korrekt einstellen: Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr beim Anheizen und während des Betriebs. Eine falsche Einstellung kann zu unvollständigem Verbrennen und erhöhten Emissionen führen.

  • Maßvolles Nachlegen: Legen Sie nur so viel Holz nach, wie für eine angenehme Raumtemperatur nötig ist. Ein Überladen des Ofens erhöht den Brennstoffverbrauch und die Emissionen.

  • Regelmäßige Wartung: Lassen Sie Ihren Ofen und das Ofenrohr mindestens einmal jährlich von einer Fachkraft überprüfen und reinigen. Dies gewährleistet einen sicheren und emissionsarmen Betrieb.

 

BILDRECHTE: PEXELS / TARYN ELLIOTT

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