
Bioökonomie
Weg von fossilen Rohstoffen und hin zum nachhaltigen Wirtschaften: Die Bioökonomie setzt auf biologische Ressourcen und Verfahren und orientiert sich an natürlichen Stoffkreisläufen. So lassen sich Treibhausgas‐Emissionen reduzieren, die durch den Einsatz fossiler Ressourcen entstehen – etwa in der Baubranche oder im Konsumsektor.
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Die Bioökonomie und die Kreislaufwirtschaft teilen das Ziel, Materialkreisläufe so zu schließen, dass Ressourcen nicht verschwendet, sondern effizient genutzt werden.
Zirkuläre Bioökonomiestrategie der Stadt Stuttgart (ZirBioS)
Die Bioökonomie strebt in erster Linie an, fossile Rohstoffe durch nachwachsende (biologische) Ressourcen zu ersetzen, und in zweiter Linie die bestehenden natürlichen Ressourcen optimal zu nutzen. Die Landeshauptstadt Stuttgart, ihre Ämter und Eigenbetriebe verarbeiten tagtäglich große Mengen an biologischen Stoffen, vom Grüngut über den Bioabfall bis hin zum Klärschlamm. Auch wenn diese Stoffe im Alltag der meisten Menschen keine große Rolle spielen, so steckt in ihnen doch enormes Potenzial. Sie sollen in Zukunft vermehrt vor Ort stofflich und kaskadisch genutzt werden, so dass möglichst wenige Ressourcen das Stadtgebiet verlassen.
Mit insgesamt 22 Maßnahmen leistet die zirkuläre Bioökonomiestrategie der Landeshauptstadt Stuttgart (ZirBioS) einen erheblichen Beitrag, die Kreislaufführung urbaner Reststoffe zu verbessern, Treibhausgas‐Emissionen zu verringern und das Klimaneutralitätsziel 2035 zu erreichen. Unter den Maßnahmen finden sich erstmals auch Maßnahmen, mit denen Kohlenstoff dauerhaft im Boden, auf begrünten Dachflächen oder in Zement und Beton gespeichert werden kann. Dabei werden dringend notwendige Kohlenstoffsenken geschaffen.
Das Projekt ZirBioS wurde gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden‐Württemberg, im Rahmen der Landesstrategie nachhaltige Bioökonomie, finanziert aus Mitteln, die der Landtag Baden‐Württemberg beschlossen hat.

Foto: Für den Bildband „Zukunftsbilder 2045“ haben Reinventing Society und das Wire Collective eine Vision für den Stuttgarter Marktplatz entworfen. Dach- und Fassadenbegrünung liefern neben mikroklimatologischen Vorteilen eine Möglichkeit für urbane Kohlenstoffsenken. Stadtgrün nimmt Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und speichert diesen in der urbanen Biomasse. Die Biomasse des urbanen Raums kann auf den kommunalen Sammelstellen für Grüngut durch die stoffliche Nutzung zu wertvollen Pflanzsubstraten (z.B. zertifizierte Pflanzenkohle, Kompost) weiterverarbeitet werden. Auch das Pflanzsubstrat selbst kann schon heute zu einer urbanen Kohlenstoffsenke werden.
Was ist neu?
Veranstaltung: Pyrolyse verstehen und nutzen
Der Informationsabend bietet Einblicke in den Pyrolyseprozess und seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.
Produzent*innen berichten aus der Praxis, ergänzt durch wirtschaftliche Einschätzungen und Beispiele aus dem Stadtgrün Stuttgart. Im Mittelpunkt steht, wie innovative Ansätze zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen beitragen können.
Wo? DAS BÜRO MITTE, Theodor-Heuss-Str. 5, 70174 Stuttgart
Wann? 19. November 2025, 17:30–20:30 Uhr
Anmeldung: pretix.eu/wrs/pyrolyse
Kompetenzatlas Umwelttechnik BW
Ihr interessiert euch für weitere Unternehmen im Bereich Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft? Oder wollt euer eigenes Unternehmen platzieren? Dann schaut doch mal im Kompetenzatlas von Umwelttechnik BW vorbei.

Praxisprojekt im Fokus
Im städtischen Projekt „THE SCHWÄMM“ (Baumrigole Jahnstraße) steht eine Innovation der Bioökonomie im Mittelpunkt. Im Rahmen der Neugestaltung der Jahnstraße in Stuttgart wird ein Fahrstreifen rückgebaut. Er macht Platz für einen Geh-Radweg und einen breiten Grünstreifen mit 64 Bäumen. Es wird eine Baumrigole angelegt – ein smarter Stadtbaum-Standort, der Regenwasser speichert, den Boden stärkt und gleichzeitig CO₂ bindet.

Ansprechperson
Dr. Max Schuchardt
Marktplatz 1
70173 Stuttgart
0711 216-80647
max.schuchardt@stuttgart.de

