12. Mai 2023, Barrierefreies Wohnen
Wohnen im Alter: So machen Sie Ihr Haus fit
Lange selbstbestimmt, sicher und komfortabel zu Hause wohnen – davon träumen viele. Eine barrierefreie Umgebung macht das möglich und lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Mit den passenden Maßnahmen und Förderungen können Sie Ihr Haus schon heute fit für die Zukunft machen.
Mit dem Thema Altersvorsorge setzen sich viele Menschen schon früh auseinander und treffen Vorkehrungen, um sich finanziell für das Alter abzusichern. Anders sieht es hingegen beim eigenen Zuhause aus: Nur die wenigsten sorgen rechtzeitig dafür, ihr Wohnumfeld so zu gestalten, dass es auch im Alter uneingeschränkt nutzbar bleibt.
Das zeigt sich auch bei den Zahlen: In Deutschland leben mehr als die Hälfte aller Menschen über 60 im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. Doch nur fünf Prozent dieser Gebäude entsprechen den Mindestanforderungen an altersgerechtes Wohnen. Dabei möchte man doch gerade im Alter in seinem vertrauten Umfeld bleiben und selbstbestimmt leben können.
Was bedeutet barrierefreies Wohnen?
Barrierefreies Wohnen bedeutet, dass ein Wohnraum auf die Bedürfnisse von körperlich eingeschränkten Personen angepasst ist und ihnen ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglicht. Im Fokus steht dabei vor allem, dass Räume wie Küche, Bad, Schlaf- und Wohnzimmer schwellenlos begehbar sind und genug Platz bieten, um sich auch in einem Rollstuhl oder mit Gehhilfen gut bewegen zu können.
Daneben gibt es aber noch zahlreiche weitere Maßnahmen, die für ein selbstbestimmtes Leben essenziell sind. Dazu gehören etwa gut erreichbare Lichtschalter, Türgriffe und Armaturen – aber auch Aspekte wie Beleuchtung und Sicherheit spielen eine wichtige Rolle.
Die wichtigsten Maßnahmen für ein barrierefreies Zuhause im Überblick
Mobilität
- Wohnräume ohne Stufen bzw. mit Rampe, Lift oder Aufzug zugänglich
- Handläufe und Haltegriffe für sicheres Bewegen
- Ausreichend Platz in Wohn- und Arbeitsräumen, um sich auch mit Gehhilfen, Rollstuhl und Rollator sicher und ungehindert bewegen zu können
- Sichere und gut erreichbare sanitäre Einrichtungen sowie Kücheneinrichtungen
- Möglichkeit, die Körperhygiene durch barrierearme bzw. -freie Sanitäranlagen weitestgehend alleine zu verrichten
- Gute Ausleuchtung in Haus und Eingangsbereich, um Unfällen und Desorientierung vorzubeugen
- Technische Lösungen zum Erhalten des gewohnten Lebensstandards, wie etwa Assistenzsysteme und Smart-Home-Anwendungen
Darum lohnt sich barrierefreies Sanieren
Oft wird über Barrierefreiheit erst nachgedacht, wenn es bereits zu spät ist. Warten Sie jedoch nicht, bis der Bedarfsfall eintritt! Integrieren Sie Umbauten zum Beispiel in ohnehin anstehende energetische Sanierungs- oder Reparaturmaßnahmen. Denn meist kosten barrierefreie Lösungen nur geringfügig mehr – erhöhen den Komfort aber deutlich und steigern zudem den Wert der Immobilie. Vor allem aber ersparen Sie sich damit Unannehmlichkeiten und Mehrkosten für einen nachträglichen Umbau.
Daneben bietet ein barrierefreies Wohnumfeld auch für jüngere Menschen Vorteile: So erleichtern schwellenfreie Zugänge und großzügige Raumplanung beispielsweise auch den Alltag mit Kinderwagen und Familie.
Förderungen für altersgerechtes Wohnen
Die bundeseigene KfW-Bank fördert barrierefreies Wohnen über das Programm „Altersgerecht Umbauen“ durch zinsgünstige Kredite. Unabhängig vom Alter gibt es bis zu 50.000 Euro Kredit für alle Maßnahmen zur Barrierereduzierung sowie zum Einbruchschutz. Beantragen können diese Fördergelder nicht nur Menschen mit akutem Bedarf an einem barrierefreien Wohnumfeld, sondern alle Personen, die ihr Zuhause so gestalten möchten, dass es generationenübergreifend genutzt werden kann.
Der KfW-Kredit ist zudem mit der Förderung der Stadt Stuttgart für barrierefreies und altersgerechtes Wohnen kombinierbar. Hier gibt es für Anpassungen im Wohnraum bis zu 70 Prozent Zuschuss zu den förderfähigen Kosten, maximal 30.000 Euro pro Wohnraum.