26. September 2023, Wohnen und Energie
Sonnenenergie vom Dach:
So lohnt sich die Photovoltaikanlage
Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage ist günstig und klimafreundlich. Die Angebote sind mittlerweile zahlreich. Zudem wird PV immer günstiger – auch dank staatlicher und kommunaler Förderungen. Erfahren Sie alles zu Voraussetzungen, Kosten und Förderung von Photovoltaik.
Sich selbst mit Strom versorgen, langfristig Kosten sparen und den CO2-Ausstoß senken – klingt gut uns ist es auch. Solarstrom ist nicht nur klimafreundlich, sondern in erster Linie günstiger als der aus dem öffentlichen Netz. Während der eingekaufte Strom aktuell um die 30 Cent pro Kilowattstunde kostet, sind es beim selbst produzierten nur etwa 10 bis 14 Cent. Viele Hausbesitzer*innen träumen daher von einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach. Aber wann lohnt sich das?
Ob sich eine PV-Anlage lohnt, hängt in erster Linie von der Größe der (Dach-)fläche und der Ausrichtung ab. Die solare Leistung wird in Kilowatt Peak (kWp) angegeben. Ein kWp erzeugt im Jahr ca. 1.000 Kilowattstunden. Für ein Einfamilienhaus werden in der Regel zwischen 5 und 10 kWp benötigt. Die optimale Größe der Anlage muss aber immer individuell ermittelt werden.
Einspeisung und Eigenverbrauch im Vergleich
Eine Photovoltaikanlage lohnt sich zudem besonders, je mehr Eigenstrom verbraucht wird. Da sie aber nicht rund um die Uhr Strom produzieren kann und sich die Stromerträge auch nicht gleichmäßig über den Tag und das Jahr verteilen, müssen die zusätzlichen Erträge ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür gibt es vom Netzbetreiber eine feste Vergütung – je nach Größe der Anlage zwischen 7 und 8 Cent/kWh. Wird der selbst erzeugte Strom komplett ins Netz eingespeist, ist die Vergütung etwas höher.
Vergütung bei teilweiser Einspeisung:
- Leistung bis 10 kWp: 8,20 Cent/kWh
- Leistung bis 40 kWp: 7,10 Cent/kWh
Vergütung bei Volleinspeisung:
- Leistung bis 10 kWp: 13,00 Cent/kWh
- Leistung bis 40 kWp: 10,90 Cent/kWh
Da die Einspeisevergütung grundsätzlich geringer ist, als man durch eigene Nutzung sparen würde, sollte der Eigenverbrauch so hoch wie möglich sein. Das bedeutet in der Praxis: Elektrogeräte sollten möglichst dann eingeschaltet werden, wenn die Anlage Strom produziert. Ein Stromspeicher kann hier zusätzlich unterstützen und die Quote erhöhen – je nach Größe sind so bis zu 80 Prozent Eigenverbrauch möglich.
Sie möchten wissen, ob sich eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach lohnt? Finden Sie es mithilfe des kostenlosen SolardachChecks von co2online heraus. Der Rechner zeigt, welche Erträge zu erwarten sind und wie wirtschaftlich eine Anlage wäre.
Kosten einer Photovoltaikanlage
Eine Photovoltaikanlage ist zunächst einmal eine größere Anschaffung. Die Kosten sind vor allem abhängig von der Größe der Anlage. Je Kilowattpeak (kWp) müssen Sie mit 1.200 bis 1.600 Euro inklusive Montage rechnen. Für eine Anlage auf einem durchschnittlichen Dach macht das etwa 7.000 bis 12.000 Euro Gesamtkosten. Ein Stromspeicher kostet zwischen 5.000 und 14.000 Euro. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten in Höhe von etwa 1 bis 2 Prozent der Investitionskosten. Diese beinhalten die Wartung der Anlage (mindestens alle vier Jahre), Versicherung, Reinigung und ggf. Reparaturen/Ersatzteile.
Aktuell gibt es einige Vorzüge, die den Kauf einer Anlage besonders wirtschaftlich machen. So sind die Preise Anfang des Jahres nochmals gefallen, außerdem gibt es für PV-Anlagen und Stromspeicher keine Umsatzsteuer mehr. Ein weiterer Vorteil: Für Betreiber*innen von kleinen Anlagen entfällt die Einkommensteuer auf die Einnahmen aus dem Stromverkauf. Diese müssen nicht in der Steuererklärung angegeben werden. Das gilt für Anlagen bis 30 Kilowatt Leistung auf Einfamilienhäusern und bis 15 Kilowatt Leistung pro Wohnung auf Mehrfamilienhäusern.
Förderungen für Photovoltaikanlagen und Speicher
Daneben gibt es verschiedene Förderprogramme für Solaranlagen von Bund, Ländern und Kommunen. Die KfW-Bank bietet etwa über das Förderprogramm „Erneuerbare Energien – Standard“ günstige Kredite für den Kauf von Photovoltaikanlagen und Speichern an.
Auch die Stadt Stuttgart unterstützt Eigentümer*innen und Mieter*innen mit ihrer Solaroffensive beim Ausbau der Solarenergie auf und an privaten Gebäuden. Bezuschusst werden:
- begleitende Maßnahmen bei der Installation von Dach‐ und Fassaden‐PV
- die Errichtung von Stromspeichern in Verbindung mit neu gebauten PV‐Anlagen
- die Errichtung von vorgelagerter Elektro‐Ladeinfrastruktur in Verbindung mit einer PV‐Anlage
steckerfertige PV‐Anlagen (Balkonmodule)
Erfahren Sie hier alles zur Stuttgarter Solaroffensive.
BILDCREDIT: BODNARCHUK