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25. Mai 2022, Stuttgarter Klima-Innovationsfonds

3 Fragen an… Jamie Chan, bei The Nature Conservancy Europe zuständig für das Programm „Urban Greening“

The Nature Conservancy (TNC) ist eine internationale Naturschutzorganisation. Auch in Deutschland ist TNC aktiv. Neben Berlin gehört jetzt auch Stuttgart zu den Pilotstädten im Programm „Urban Greening“. Das Programm unterstützt Städte dabei, sich an den Klimawandel anzupassen.

Frau Chan, worum geht es genau bei dem Programm „Urban Greening“?

Chan: Weltweit leiden Städte aufgrund des Klimawandels immer mehr unter Hitze und Überflutungen. Auch gesundheitliche Probleme sind damit verbunden. Wir von TNC unterstützen Städte dabei, widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu werden, und zwar mit naturbasierten Lösungen. Die beste Lösung für Städte ist, mehr Grünflächen anzulegen und die vorhandenen effektiver zu nutzen. Gemeinsam mit den Verwaltungen entwickeln wir deshalb Begrünungskonzepte. Es geht darum, die Biodiversität zu erhöhen, Hitze zu reduzieren und das Regenwasser-Management bei Starkregen-Ereignissen zu verbessern. Damit schaffen wir gleichzeitig mehr Lebensqualität für die Menschen.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Stuttgart?

Chan: Gestartet sind wir 2020 in Berlin, es war aber von Anfang an Ziel, mit drei Städten in Deutschland zusammenzuarbeiten. Am Ende des Projekts werden wir einen Leitfaden erstellen, an dem sich andere Städte orientieren können. In diesen Leitfaden werden unsere Erfahrungen aus den drei Pilotstädten einfließen. So können andere diese Erfahrungen nutzen und ähnliche Pläne in die Tat umsetzen.

Stuttgart ist bei dem Thema schon sehr aktiv und hat den Klima-Innovationsfonds um eine zusätzliche Förderlinie erweitert. Diese Förderlinie nimmt Hitzestress und Starkregen in den Blick und soll innovative Lösungen direkt in die Umsetzung bringen. Wir von TNC Europa bringen eine Co-Finanzierung ein. Außerdem unterstützen wir mit wissenschaftlicher Kompetenz und einer Personalstelle für das Projektmanagement.

Können Sie bereits konkrete Beispiele aus Berlin nennen?

Chan: In Berlin arbeiten wir mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zusammen. In einem ersten Schritt haben wir Flächen identifiziert, die sich dafür eignen, neu begrünt zu werden bzw. deren Begrünung man aufwerten kann. Dabei geht es um Dachflächen, Mittelstreifen, Parks usw. Im zweiten Schritt entwickeln wir die konkreten Maßnahmen unter Mitwirkung der lokalen Akteure.

Ein bereits umgesetztes Projekt ist am Stadion Wilmersdorf. Hier beweiden seit 2021 Schafe die Grünflächen auf den ehemaligen Zuschauerrängen und sorgen so für mehr Artenvielfalt. Zusätzlich haben wir geeignete Pflanzen angesät. Ein weiteres Projekt ist am Stadtbad Charlottenburg. Hier wollen wir das Regenwasser von den Dachflächen in einer nahen Grünanlage versickern lassen. Damit kann die Misch-Kanalisation entlastet werden.

Das Programm wird wissenschaftlich begleitet, das heißt wir lassen auch messen, welchen Effekt die Maßnahmen haben. So lernen wir, welche Maßnahmen am effektivsten sind.

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