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26. JUNI 2025, MOBILITÄT

Drei Fragen an… Michael Hagel, Leiter der Abteilung Mobilität

Michael Hagel leitet seit Juni die Abteilung Mobilität im Grundsatzreferat Klimaschutz, Mobilität und Wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart. Der Verwaltungs- und Politikwissenschaftler kennt sich aus und hat schon viel in der Stadt bewegt: Bereits seit 2015 leitet er die Koordinierungsstelle Elektromobilität. Im Interview verrät er uns, wie man zwischen Bordsteinkante und Beteiligungsbericht eine Vision für die Stadt aufrechterhält.

1) Michael, was sind die Aufgaben der Abteilung Mobilität der Stadt Stuttgart, was bewegt Ihr?

Michael Hagel: Wir gehören dem Grundsatzreferat Klimaschutz, Mobilität und Wohnen (S/OB) an, und beschäftigen uns mit Querschnittsaufgaben und der Bündelung von Themen. Die Abteilung hat zum Beispiel den Klimamobilitätsplan mit 71 Einzelmaßnahmen aus allen Bereichen der Stadt koordiniert.

Wir müssen von der abstrakten Ebene der Planwerke dabei immer wieder runter „an die Bordsteinkante“, wo die verschiedenen Verkehrsarten aufeinandertreffen. In Einzelprojekten beschäftigen wir uns auch mit Details bis hin zur Frage: wie setzt man den Trafo für einen Schnellladehub an einer Bestandstankstelle? Wenn etwas also neu ist und noch nicht oft gemacht wurde, dann schaffen wir die Grundlagen und bündeln die Expertise der beteiligten Fachleute.

2) Wie kann die Mobilitätswende in Stuttgart gelingen? Welche Bedeutung haben hierbei die Beteiligungsunternehmen wie die SSB und die Stadtwerke Stuttgart?

Die Mobilitätswende kann gelingen, wenn geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur dann gibt es eine nachhaltige Verhaltensänderung. Praktisch ausgedrückt: wenn wir zum Umstieg auf den ÖPNV animieren, dann müssen die Busse und Bahnen als sicher, sauber und pünktlich empfunden werden. Die SSB AG ist hier ein entscheidender Partner der Stadt, und löst dieses Versprechen ein.

Ein spannender Partner sind auch die Stadtwerke Stuttgart, die bereits viele innovative Aufgaben übernommen haben, von Stella-Sharing über den Aufbau von Ladeinfrastruktur bis hin zum Bau einer Wasserstoffpipeline. Die technische Verknüpfung von nachhaltiger Mobilität mit erneuerbarer Energie beginnt gerade erst. Da wird es noch viele Veränderungen geben – und damit auch neue Geschäftsfelder. Der Beteiligungsbericht der Stadt hat bereits stolze 400 Seiten, und viele der Aufgaben, die dort aufgeführt sind, spielen eine bedeutende Rolle für den Mobilitätsbereich.

3) Wie sieht Stuttgart im Jahr 2035 in Deinen Augen aus?

Unsere gemeinsame Vision, die der Gemeinderat kürzlich bekräftigt hat: Stuttgart ist 2035 klimaneutral, auch in der Mobilität. Mein persönlicher Wunsch ist, dass die Stadt und die Stadtgesellschaft dabei mit Leidenschaft ihre Stärken ausspielen und sich nicht auf die Schwierigkeiten und Verzögerungen fixieren. Oft werde ich nach einem Vortrag aus dem Publikum nach Verboten und Einschränkungen gefragt. Ich finde es aber schade, wenn sich die Debatten so sehr um Verzicht und das gefühlte „Wegnehmen“ von Flächen oder Regelungen drehen. Technische und gesellschaftliche Veränderungen können auch ein positiver Impuls für eine Kommune sein. Es ist eine ganz große Stärke unserer Stadt, dass in ihr viele kreative Ideen und große Freude am Experimentieren stecken.

 

 

BILDNACHWEIS: MAX KOVALENKO / LANDESHAUPTSTADT STUTTGART

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